SCHULBEZOGENE JUGENDARBEIT IN DER EJUS

Die Schulbezogene Jugendarbeit der EJUS versteht sich als Jugendbildung im Sinne des §8 KJHG. Sie findet als Teil der Jugendarbeit in Distrikten und Gemeinden und als eigenständiger Arbeitsbereich im Haus 44 (Stuttgart-Mitte), im ZEBRA (Bad Cannstatt) und in der Jugendkirche statt. Es gibt zurzeit Kooperationen mit etwa 50 Stuttgarter Schulen, unter denen sich alle Schularten bei einem breiten Altersspektrum finden. In Projekten und Seminartagen üben junge Menschen das Miteinander in der Gruppe, nehmen teil an Angeboten zum sozialen Lernen, zur Toleranzentwicklung, zu Genderfragen etc. Neue Formate entwickeln sich ständig weiter, so z.B. geschehen beim Startprojekt für Schulwechsler*innen, die in einer komplett neu zusammen gesetzten Klasse eine zweite Chance bekommen, oder bei den medienpädagogischen Seminartagen in der Jugendkirche, die angesichts fortschreitender Digitalisierung für Fairness im Netz sorgen. Wie in der gemeinde- und distriktbezogenen Jugendarbeit geschieht dies mit verschiedenen Ansätzen und Formen: Spiel- und Erlebnispädagogik, Demokratiebildung, Bewegung und Sport, Musik und Tanz, Werken und Theater, teilweise generationenübergreifend und inklusiv. Werkstattangebote mit Künstler*innen, oder pädagogische Nachmittage für Lehrkräfte ergänzen das Programm. In kleinen Ferien finden Kinderbibel- oder Waldheimtage in Kooperation mit Schulen im Stadtteil statt. Jugendliche qualifizieren sich als Schülermentor*in, Schülercoach oder Streitschlichter*in und lernen evangelische Jugendarbeit im Rahmen ihrer Praxisstunden kennen. Als Beitrag zur Ganztagsbetreuung werden Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, Nachmittagsbetreuung und Interessen-Workshops angeboten. Es gibt Gruppenarbeit an der Schule, wie z.B. Bläsergruppen, Jungscharen und Gesprächsgruppen für Jugendliche.Viele Angebote geschehen in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, sind im Stadtteil vernetzt und mit der evangelischen Jugendarbeit in der Gemeinde und anderen Arbeitsbereichen verknüpft. Sie sind offen für alle Kinder und Jugendliche in Stuttgarter Schulen und finden überwiegend in kirchlichen Räumen statt.

Geprägt vom Evangelium von Jesus Christus, spricht Jugendarbeit junge Menschen dort an, wo sie einen wachsenden Teil ihrer Zeit verbringen: in der Schule. Sie eröffnet damit zahlreiche Gelegenheiten, Kontakte zu jungen Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen zu knüpfen und sie auch in diesem Lebensbereich zu begleiten. So entsteht Bildungs- und Beziehungsarbeit zugleich, die Schüler*innen über formale Bildungsinhalte hinaus zu einer ganzheitlichen Entwicklung ihrer Persönlichkeit, einer Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen und individuellen Ressourcen der Lebensführung verhilft. Dies gelingt durch Möglichkeiten, sich auszuprobieren, eigene Fähigkeiten zu entdecken, persönliche Grenzen zu überwinden und dies in angeleiteter Form zu reflektieren.Die Schulbezogene Jugendarbeit vermittelt Schlüsselqualifikationen, womit sie die Startchancen junger Menschen in Ausbildung und Beruf verbessert und zu mehr Bildungsgerechtigkeit beiträgt.

Die Schulbezogene Jugendarbeit bringt Schülerinnen und Schüler in einen Dialog mit Themen des Glaubens und vermittelt eine christliche Grundhaltung. Sie bietet gerade auch für Jugendliche, die Kirche noch nicht kennen, niedrigschwellige Zugänge zur Jugendarbeit. Die Schulbezogene Jugendarbeit ermöglicht Partizipation und motiviert zu ehrenamtlichem Engagement. Kinder und Jugendliche aus Schulklassen und –gruppen üben sich in Mitbestimmung und Verantwortung für sich und ihre Umwelt.